SustainTool: Nachhaltiger Werkzeugbau

Die Prozessoptimierung durch Simulation ist eine Grundlage für nachhaltigere Produktionsweisen
Die Prozessoptimierung durch Simulation ist eine Grundlage für nachhaltigere Produktionsweisen © Lucyshyn
Clemens Holzer, Leiter Department für Kunststofftechnik, Montanuniversität Leoben
Clemens Holzer, Leiter Department für Kunststofftechnik, Montanuniversität Leoben © Holzer
Stephan Martineau, Projektleiter Fraunhofer Austria
Stephan Martineau, Projektleiter Fraunhofer Austria © studionext
Thomas Lucyshyn, Leiter Spritzgießen und Recycling, Montanuniversität Leoben
Thomas Lucyshyn, Leiter Spritzgießen und Recycling, Montanuniversität Leoben © Lucyshyn

13.06.2024

Im Projekt „SustainTool“ widmen sich vier Forschungspartner gemeinsam mit 24 Unternehmen aus Österreich und Deutschland der Frage, wie der Werkzeugbau für Kunststoffspritzguss nachhaltiger werden kann.

„Eine gesamte Branche zu durchleuchten, ist keine leichte Aufgabe. Insbesondere, wenn dabei – wie in SustainTool vorgesehen – die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Spritzgusswerkzeuge über die Produktion bis zu ihrer Nutzung betrachtet werden soll“, hält Stephan Martineau, Projektleiter bei Fraunhofer Austria, fest.


Nachhaltigkeitsstrategie als großes Ziel

Im Projekt kommt daher ein besonders starkes Konsortium zusammen, wie Clemens Holzer vom Department für Kunststofftechnik der Montanuniversität Leoben betont:

„28 Partner aus Deutschland und Österreich sowie aus Forschung und Industrie werden gemeinsam verschiedenste Aspekte der Nachhaltigkeit aus ihrer jeweiligen Expertise heraus beleuchten.“

Im Fokus steht immer das übergeordnete Ziel, das sich wie ein Bogen über alle Themen erstreckt: die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die im Einklang mit den vom Gesetzgeber vorgegebenen Standards ist.


Berichtspflichten leicht gemacht

Dieser großen themenübergreifenden Klammer widmet sich vorrangig Fraunhofer Austria mit seiner Expertenrolle im Bereich der nachhaltigen Wertschöpfung.

„Wir wollen klären, wie die Belastung, die durch die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung insbesondere für mittelständische Unternehmen entsteht, vermindert werden kann“, sagt Martineau.

Branchenweite Analysen sollen die teilnehmenden Unternehmen beim Erfüllen ihrer Berichtspflichten unterstützen, denn es sei zu erwarten, dass die Ergebnisse der angewandten Methoden (z. B. Wesentlichkeitsanalyse) immer ähnlich ausfallen werden. In den nächsten Jahren will die Projektgruppe Nachhaltigkeit greifbar und messbar machen und einen einheitlichen Standard bei der nachhaltigen Transformation der Branche zu schaffen.


Konkrete Anwendungsfälle

Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung der Montanuniversität Leoben verantwortet im Projekt die umfangreichen Simulationen.

„Unsere Arbeit am Institut basiert auf einer ausgewogenen Mischung aus Grundlagenund angewandter Forschung, mit dem Ziel, die Ergebnisse daraus in die Praxis zu übertragen“, erklärt Thomas Lucyshyn, Leiter der Gruppe Spritzgießen und Recycling, und ergänzt: „Gemeinsam mit den Unternehmenspartnern wollen wir Produktlösungen entwickeln, die Energieeffizienz über die gesamte Lebensdauer zum Ziel haben.“

Anhand von konkreten Anwendungsfällen sollen im Projekt verschiedene innovative Werkzeugkonzepte experimentell und wirtschaftlich beurteilt und schließlich verifiziert werden.



Forschungsinstitute

  • Fraunhofer Austria Research GmbH
  • WZL (Werkzeugmaschinenlabor) der RWTH Aachen
  • Hochschule Schmalkalden, Studiengang Angewandte Kunststofftechnik
  • Montanuniversität Leoben, Department Kunststofftechnik

Die treibenden Kräfte im Projekt sind neben den vier Forschungsinstituten die beiden Koordinatoren Kunststoff-Cluster für Österreich und FGW – Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e. V. für Deutschland.

Firmenpartner aus Österreich

  • Aspöck Systems GmbH
  • Brandt GmbH
  • BTH Ing. Martin Böhm Heidenreichstein Austria
  • Hasco Austria Gesellschaft m.b.H
  • IFW Manfred Otte GmbH
  • imm-solutions GmbH
  • Meusburger Georg GmbH & Co KG
  • Miraplast Kunststoffverarbeitungs Ges.m.b.H
  • Norbert Neidlinger Gesellschaft m.b.H
  • PC Electric GmbH
  • Rico Elastomere GmbH
  • voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG
  • ZKW Lichtsysteme GmbH

Firmenpartner aus Deutschland

  • AHP Merkle GmbH
  • Braunform GmbH
  • Deckerform Technologies GmbH
  • Formconsult Werkzeugbau GmbH
  • Ingenierbüro Falke
  • OC Oerlikon Corporation AG
  • REHAU Industries SE & Co KG
  • Simcon kunststofftechnische Software GmbH
  • WBA Aachener Werkzeugbau Akademie


Projektlaufzeit Österreich

01.01.2024-31.12.2025


Projektlaufzeit Deutschland 

01.03.2024-01.03.2026


Dieses Projekt wird aus Mitteln der FFG gefördert und im Rahmen des Programms CORNET durchgeführt.

CORNET ist ein Netzwerk von Ministerien und Förderorganisationen, die ihre bestehenden Förderprogramme bündeln, um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu steigern. Auf diese Weise unterstützt CORNET weltweit neue Förderorganisationen bei der Einführung von Pilotaktionen und Programmen für vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung.