14.03.2019
Seit Juni 2016 haben die 59 teilnehmenden Unternehmen der chemischen Industrie aus ganz Europa durch die optimierte Kombination unterschiedlicher Transportmittel - also multimodalen Güterverkehr - 8.448 Tonnen CO2 eingespart – das ist die Bilanz des Interreg-Projekts ChemMultimodal. Für Österreich arbeiten die Experten des Logistikums der FH Steyr sowie die Partner des Kunststoff-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria im Projekt eng zusammen. Die Unternehmen stammen vor allem aus Ober- und Niederösterreich.
Schon in der Pilotphase des EU-Projekts wurden die Ziele übertroffen. 59 Unternehmen aus 14 Regionen beteiligten sich an ChemMultimodal, davon sechs aus Österreich. Ziel war es, bis zum Ende der Projektlaufzeit im Mai 2019 die multimodalen Transporte der teilnehmenden Projektpartner um zehn Prozent zu erhöhen und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck um fünf Prozent zu reduzieren. Bereits in der Pilotphase wurden in den sieben Pilotregionen die CO2-Emissionen um insgesamt 10,5% reduziert, in absoluten Zahlen wurden 8.448 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht der Menge an CO2-Emissionen von elf Millionen gefahrenen LKW-Kilometern oder 262 Erdumrundungen. Von den ursprünglich auf der Straße transportierten Mengen konnten knapp zwölf Prozent auf multimodale Transporte – also auf kombinierten Güterverkehr aus Straße und Schiene - umgestellt werden.
Bessere Koordinierung der Akteure in der Logistik-Kette
Im Fokus steht die Verbesserung der Koordination zwischen den Akteuren entlang der Logistik-Kette, um multimodale, umweltfreundliche Transportlösungen zu forcieren. Das bedeutet, dass LKW-Transporte chemischer Produkte auf der Straße reduziert und stattdessen kombinierte Transportlösungen mit unterschiedlichen Transportmitteln (Lkw und Eisenbahn) vermehrt werden sollen. Die Teilnehmer am Projekt ChemMultimodal arbeiteten an besserer Koordination und Erleichterung der Kooperation zwischen Unternehmen der chemischen Industrie, spezialisierten Logistikdienstleistern (LDL), Logistikterminalbetreibern und Behörden in Regionen mit chemischer Industrie in Mitteleuropa. Dazu wurden sieben Pilotregionen identifiziert, für die Werkzeuge und Maßnahmenpläne entwickelt wurden, um die Aktivitäten nach Projektende weiterzuführen.
Langfristige Wettbewerbsfähigkeit durch Multimodalität
Die Ergebnisse der Pilotphase des Projektes haben gezeigt, dass der Wechsel von der Straße auf die Schiene gerade im Gefahrguttransport die Sicherheit erhöht und die Effizienz in der Logistik steigert. Das sind ausschlaggebende Faktoren für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Das Projekt hat auch gezeigt, dass die Bereitschaft zu umweltschonenderem Gütertransport bei vielen Unternehmen vorhanden wäre, es aber an Logistikdienstleistern mit entsprechenden Angeboten fehlt.
Wichtige Branche
Wie wichtig die Inhalte eines Projekts wie ChemMultimodal sind, verdeutlichen folgende Zahlen: Die chemische Industrie in Mitteleuropa erwirtschaftet jährlich 117 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigt 340.000 Menschen. Durch die hohe Exportorientierung ist die Branche für rund acht Prozent des Güterverkehrs verantwortlich, wobei ein Großteil in Europa per LKW abgewickelt wird.
Mehr Infos auch auf der Projektwebsite von ChemMultimodal >>
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