Europäischer Erfinderpreis für Kunststoff-Recycling-Technologie aus Oberösterreich

Zwei Oberösterreicher zu den besten Erfindern Europas gekürt

Patentamtspräsidentin Mariana Karepova überreicht den Europäischen Erfinderpreis 2019 an Klaus Feichtinger und Manfred Hackl © Europäisches Patentamt/Heinz Troll
Patentamtspräsidentin Mariana Karepova überreicht den Europäischen Erfinderpreis 2019 an Klaus Feichtinger und Manfred Hackl © Europäisches Patentamt/Heinz Troll

25.06.2019

Patentamtspräsidentin Karepova gratuliert Klaus Feichtinger und Manfred Hackl zum Europäischen Erfinderpreis und überreicht die Trophäe in der Wiener Stadthalle.

Eine geniale Idee gegen das ausufernde Plastikproblem überzeugte die internationale Jury des Europäischen Erfinderpreises, der heute in Wien vergeben wurde.  Patentamtspräsidentin Mariana Karepova überreichte die Trophäe zusammen mit Botschafter Helmut Tichy den Gewinnern in der Kategorie Industrie, Klaus Feichtinger und Manfred Hackl. „Sie haben buchstäblich den Lauf der Dinge umgedreht. Ihre Maschine läuft jetzt andersrum.“, so die Patentamtspräsidentin. „Dieser genialen Idee hat das restlose Recycling von Plastikmüll möglich gemacht und  das Kunststoffrecycling revolutioniert“, so Karepova weiter.

Die prämierte Technologie bereitet Abfälle zu hochwertigen Kunststoffpellets auf, die das Ausgangsmaterial für neue Produkte bilden. Ein Konzept, das darauf zielt, Abfall zu minimieren und Ressourcen immer wieder zu nutzen. Die Technologie hatte in der Entwicklungsphase noch Probleme mit Plastikfasern. Erst als die Erfinder den Ablauf umdrehten, funktionierte alles so, wie es sollte.

Die Technologie wird von Erema, dem Unternehmen aus dem die beiden Erfinder kommen, in mehr als 108 Länder geliefert. 2015 haben sie mit ihrer genialen Erfindung schon beim Erfinderpreis des Österreichischen Patentamtes abgeräumt.

Seit 2006 wird der europäische Erfinderpries jährlich in den Kategorien Industrie, KMU, Forschung, außereuropäische Staaten und Lebenswerk vergeben. Österreichische Erfinder punkteten bei diesem renommierten Preis der internationalen Erfinderszene in der Vergangenheit bereits mehrmals. Vor Klaus Feichtinger und Manfred Hackl hat 2017 Oliver Hayden für einen Blutschnelltest für Malaria, 2015 Franz Amtmann für seine Nahfeldkommunikationstechnik (NFC) sowie 2013 Claus Hämmerle und Klaus Brüstle für ihre Stoßdämpfer für Scharniere, die Trophäe entgegennehmen können.

Für das Lebenswerk war diesmal ebenfalls ein Österreicher im Rennen: Maximilian Haider war für die Entwicklung des weltweit ersten Korrektivsystems für Elektronenmikroskope nominiert. Elektronenmikroskope gehören zu den wichtigsten Forschungsinstrumenten in der modernen Wissenschaft und der Nanotechnologie. Bei Haiders Erfindung handelt es sich um eine Art elektromagnetische Korrekturlinse für Elektronenstrahlen, die für schärfere Bilder sorgt. Damit ist es sogar möglich, einzelne Atome abzubilden. Der Preis für das Lebenswerk ging dann letztendlich aber an Margarita Salas Falgueras für ihre DNA-Vermehrung zur Genom-Analyse. Die Spanierin darf für Ihre Erfindung auch gleich eine zweite Trophäe – den Publikumspreis – mit nach Hause nehmen.