29.08.2019
Mit einem Workshop in der Fachhochschule Wels startete am 9. Juli 2019 das Projekt „NextMould“. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung von Designrichtlinien sowie einer Methodik zur additiven Herstellung von Serien‐Alu‐Hybrid‐Spritzgießwerkzeugen mit einer hochverschleißfesten Oberflächenschicht.
„Wir wollen mit dem Projekt die Werkzeugbauer auf zukünftige Herausforderungen und Marktveränderungen für den globalen Wettbewerb vorbereiten“, sagt Doris Würzlhuber, Projektmanagerin im Kunststoff-Cluster. „Die kleineren aber auch große Unternehmen haben aufgrund der guten Auftragslage derzeit keine Ressourcen für eigene Forschung in diese Richtung. Eine kollektive Auftragsforschung wie in „NextMould“ ist für Werkzeugbauer deshalb eine ausgezeichnete Möglichkeit, Know-how aufzubauen.“
Werkzeug- und Formenbauer sind hierzulande sehr traditionell unterwegs. Etablierte Verfahren und Werkstoffe werden bevorzugt eingesetzt, um den extrem hohen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Eine Umstellung der Technologie oder des Werkstoffes ist immer mit Risiken verbunden. So kann ein Ausfall eines Werkzeuges beim Kunden durchaus eine unternehmensgefährdende Situation darstellen. Schnellere und flexiblere Produktion und Entwicklung, höhere Wirtschaftlichkeit, Qualitätssteigerung, Ressourcenschonung, höhere Energieeffizienz oder die Erschließung neuer Marktfelder sind künftige Herausforderungen, denen sich die Werkzeugbauer stellen müssen. Eine Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb künftig weiter zu bestehen, ist Know-how zu neuen Technologien und Werkstoffen aufzubauen.
In Projekt „NextMould“ sollen für den Werkzeugbauer die Vorteile der
• generativen Fertigung mit denen
• des Lichtbogen- und Rührreibschweißens und
• den Materialvorzügen von Aluminium und Aluminiumlegierungen, aber auch Stahlkombinationen
• verbunden werden.
Die heimischen Werkzeugbauer sollen damit vertraut gemacht werden und durch entsprechende wissenschaftliche Expertise und Vorarbeit soll das Risiko einer Umstellung für die Unternehmen minimiert werden.
Der Werkstoff Aluminium wird im Werkzeugbau meist nur für Prototypenwerkzeuge oder einfache Formen eingesetzt. Wenige Unternehmen haben das Know-how zur Herstellung von Aluminium-Serienwerkzeuge, obwohl der Werkstoff den Bau von kostengünstigen Werkzeugen mit sehr guten thermischen Eigenschaften ermöglicht. Auch Additive Fertigungsverfahren haben im Werkzeugbau noch eher geringe Bedeutung. Der Einsatz beschränkt sich hauptsächlich auf den Bereich konturnaher Temperierung. Um schneller zu sein, aber auch um komplexe Geometrien herzustellen, ist die generative Fertigung für den Werkzeugbau aber besonders interessant.
>> Aluminiumwerkzeuge für den Serieneinsatz
Projekttitel | NextMould |
Projektbeginn | 01.07.2019 |
Projektende | 30.06.2021 |