10.01.2018
Die Verwendung des eigenen Produktionsabfalls in einer Druckerei und die Umstellung der Lieferkette auf 100 Prozent regionale Wertschöpfung – das sind die ambitionierten Ziele im Clusterprojekt "ecoprint.at".
Die Druckerei Renner in Neumarkt am Wallersee bedruckt jährlich 600 Tonnen Polypropylen-Plattenmaterial für Werbeprodukte. Die Platten, oft wegen der besseren Bedruckbarkeit entsprechend vorbehandelt, werden von Spezialanbietern aus dem Ausland bezogen. Bis zu einem Drittel (!) der Plattenmenge fällt nach dem Bedrucken als Abfall in Form von – meist ebenfalls bedruckten – Stanzgittern an. Diese werden im Regelfall an Entsorger abgegeben.
Hundert Prozent regionale Wertschöpfung durch Kooperation Im Rahmen des Projekts soll nun ein Kreislaufkonzept mit heimischen Unternehmen entwickelt werden, um den Plattenabfall zu rezyklieren und eine Plattenherstellung mit möglichst hohen Recyclinganteil zu realisieren. Eine ausgefeilte Rezyklierung, um die Druckfarben aus den Stanzgittern zu handhaben, ist nur eine der Herausforderungen dabei. Eine optimale Additivierung mit mineralischen Additiven soll eine Oberflächen-Charakteristik der Recycling-Platten erreichen, sodass ein Vorbehandeln vor dem Bedrucken nicht mehr notwendig ist. Für die Herstellung der für den Druckprozess unbedingt notwendigen Planheiten im Extrusionsprozess wurde die Lenzing Plastics eingebunden. Die Konfektionierung der neuen Recycling-Platten wird mit Teamwork erarbeitet, die dafür eine eigene Stanzeinheit entwickeln. Damit ist ecoprint.at auch ein Vorzeigeprojekt für eine funktionierende, hochwertige und regionale Kreislaufwirtschaft. Wissenschaftlich betreut wird das Projekt vom Transfercenter für Kunststofftechnik in Hinblick auf die Materialprüfung und von M2 Consulting in Hinblick auf die Rezepturoptimierung mit Füllstoffen.
Die Projektpartner
Dieses Projekt wird mit Mitteln der Länder Oberösterreich und Salzburg gefördert.