Linzer Start-up entwickelte mobiles Carbonfaser-Recycling

Mobile Cleanup Unit der Carbon Cleanup GmbH ©Carbon Cleanup
Mobile Cleanup Unit der Carbon Cleanup GmbH ©Carbon Cleanup
Jörg Radanitsch, CEO und Gründer der Carbon Cleanup GmbH ©Antje Wolm
Jörg Radanitsch, CEO und Gründer der Carbon Cleanup GmbH ©Antje Wolm
Enterprise Europe Network EEN

23.08.2023

Das 2020 gegründete Linzer Start-up Carbon Cleanup hat eine Technologie zum Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen entwickelt. Dank der Beratung durch unseren Patentrechtsexperten, Udo Gennari, konnte das junge Unternehmen seine Innovation patentieren und dadurch am EU-Projekt RECREATE teilnehmen. 50 Prozent der Patentierungskosten wurden von der aws-Förderung Green.IP finanziert. Gründer:innen, Start-ups und KMU haben beim nächsten Patentsprechtag und bei den kommenden Intensivschulungen im Oktober und November 2023 die Möglichkeit, mehr über die geeignetste Schutzrechtsstrategie zu erfahren.

Damit der Weg von der Erfindung bis zur Veröffentlichung und Markteinführung erfolgreich verläuft, unterstützt Business Upper Austria mit umfassender, neutraler Beratung zu Patenten und Schutzrechten. Gründer:innen, Start-ups und KMU können die IPR-Beratung mehrmals sowie eine Patentrecherche zur Neuheitsbewertung einmal kostenlos nutzen. „Auch Informationsveranstaltungen und Schulungen zum Thema Schutzrechte sowie die Sprechtage können sehr hilfreich sein“, betont der Patentrechtsexperte bei Business Upper Austria, Udo Gennari.

Die Carbon Cleanup GmbH mit Sitz in Linz wurde 2020 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Diese industriell gefertigten Fasern sind sehr vielfältig einsetzbar, unter anderem beim Spritzguss oder beim 3D-Druck. Für das Sammeln, Sortieren und Aufbereiten nutzt das Unternehmen eine Flotte von vernetzten „Cleanup-Units“.

www.carbon-cleanup.com


IP-Beratung durch Business Upper Austria

Die Beratungsleistungen von Udo Gennari umfassten eine Neuheitsrecherche und die Empfehlung der passenden aws-Förderung Green.IP. Diese Förderung adressiert umweltfreundliche Innovationen und fördert diese zu 50 Prozent. Carbon Cleanup erhielt inzwischen ein Patent für Österreich. In wichtigen Märkten befinden sich internationale Patente im Erteilungsverfahren.


Horizon IP Scan

Die patentierte Recyclingtechnologie umfasst ein „Device for Preparing Composite Material Waste“, ist international anwendbar und war ein wichtiges Argument für die Teilnahme von Carbon Cleanup am von der EU geförderten Horizon-Projekt RECREATE (REcycling technologies for Circular REuse and remanufacturing of fiber-reinforced composite mATErials). Patentexperte Udo Gennari führte dazu kostenlose Beratungen im Rahmen des für KMU in EU-Projekten vorgesehenen Programms Horizon IP Scan durch und überprüfte unter anderem die IP-Passagen im Entwurf des Konsortialvertrags.

„Udo Gennari unterstützte uns maßgeblich bei der Formulierung der IP-Klauseln im Konsortialvertrag. Seine Expertise ermöglichte es uns, Risiken und Bedenken hinsichtlich des potenziellen Verlusts unseres geistigen Eigentums erfolgreich auszuräumen. Dank dieser Unterstützung sind wir nun in der Lage, das volle Potenzial unserer Zusammenarbeit im Rahmen des EU-Projekts auszuschöpfen“, betont Jörg Radanitsch, CEO und Gründer der Carbon Cleanup GmbH.


Sprechtage und Schulungen zum Patentrecht

Schon am 28. September haben Gründer:innen, Start-ups und KMU beim Sprechtag Patentberatung & Recherche die Gelegenheit, einfach und kostengünstig zu klären, ob eine Entwicklung schutzfähig ist, welche rechtlichen Schutzmöglichkeiten es gibt oder wie viel ein Patent kostet. Vom 19. bis 20. Oktober findet die Schulung Praxisnaher Umgang mit Schutzrechten - Intensivschulung mit praktischen Übungen statt, gefolgt von der Schulung Praxisnaher Umgang mit Schutzrechten - Intensivschulung für Fortgeschrittene mit praktischen Übungen.


Beratungsleistungen Business Upper Austria zu Schutzrechten

  • Allgemeine Informationen zu Patenten und Gebrauchsmustern
  • Durchführung von detaillierten Patentrecherchen
  • Unterstützung bei der Lizenzierung oder dem Verkauf Ihrer Patente
  • Vorbereitung zum Anmeldeprozess Ihres Patents
  • Beratung zu IPR-Klauseln in Verträgen (Kooperationsvertrag, F&E-Vertrag)

Auch Carbon Cleanup nutzte die One-Stop-Shop-Beratung von Business Upper Austria und wurde von mehreren Expertinnen und Experten beraten. EEN-Berater Udo Gennari führte die genannten Beratungen durch, das Team der Innovations- und Förderberatung beriet zu regionalen und nationalen Technologieförderprogrammen sowie EU-Förderprogrammen.

 

Enterprise Europe Network

Das Enterprise Europe Network (EEN) ist das weltweit größte Business Support Netzwerk und steht Unternehmen mit 3.000 Expert:innen in 50 Ländern bei sämtlichen Fragen zur Internationalisierung und bei der Suche nach Kooperationspartnern zur Seite. Für Oberösterreich stehen Business Upper Austria und die Wirtschaftskammer OÖ als Partner des Netzwerkes zur Verfügung. Business Upper Austria unterstützt im Rahmen des EEN seit 2008 die Internationalisierungsbestrebungen oberösterreichischer Unternehmen in Forschung, Technologie und Innovation. Das Service reicht von der Analyse des Innovationsmanagements über die Beratung zu Schutzrechten, Verwertungsstrategien und europäischen Forschungsförderungen bis zur Suche und Vermittlung von internationalen Kooperationspartnern oder innovativen Technologien und Verbesserung der betrieblichen Nachhaltigkeit.

www.een.at


RECREATE: Innovative Recyclingtechnologien für kreislauffähige Faserverbundkunststoffe

Faserverstärkte Kunststoffe überzeugen durch geringes Gewicht, enorme Bruchfestigkeit und Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Korrosion. Sie finden beispielsweise in Gehäusen von Bohrmaschinen, in der Sportindustrie oder im Fahrzeugbau Anwendung. Ein großes Problem ist jedoch die Entsorgung bzw. das kostenintensive Recycling solcher Stoffe. Seit 2021 dürfen zudem Faserverbundkunststoffe laut Deponieverordnungsnovelle nicht mehr auf der Deponie landen. Im aktuellen EU-Projekt RECREATE werden diese daher genauer untersucht und in ein kreislauffähiges Material umgewandelt, wobei das Thema Recycling von Anfang an in die Produktentwicklung integriert wird. Forschungsschwerpunkte sind ebenfalls die EU-weite Standardisierung von Rezyklat- und Materialdefinitionen, Analysemethoden, Prüfungen der Materialqualität und der Recyclingfähigkeit sowie Methoden für die Rückverfolgbarkeit. Die profitable Wiederverwendung für industrielle Anwendungen steht dabei immer im Fokus.

„In RECREATE sind wir ein wesentlicher Partner für die so wichtigen neuen Aufbereitungstechnologien und tragen dabei aktiv zur ökonomischen und ökologischen Recyclinglösung in der Industrie bei. Als Start-up profitieren wir sowohl kurzfristig als auch langfristig von dieser intensiven Zusammenarbeit“, sagt Carbon-Cleanup-Gründer Jörg Radanitsch.

RECREATE wird als „Research and Innovation Action“ zu 100 % von der Europäischen Kommission finanziert. Die Förderung beträgt 8,3 Mio. Euro, ca. 0,7 Mio. Euro gehen nach Österreich. Das Projekt läuft von 2022 bis 2026. Das Konsortium setzt sich aus 21 Partnern aus neun Nationen zusammen, darunter v. a. Forschungseinrichtungen, Technologieanbieter sowie Recyclingunternehmen und Endverbraucher.

www.recreatecomposites.eu


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