13.05.2020
Bin-up.AT nennt sich ein Projekt im Kunststoff-Cluster, das aus Mülltonnen echte Wertstofftonnen machen will. Die Behälter sollen zu 100 Prozent aus Post-Consumer Kunststoffrezyklat hergestellt werden, das regional gesammelt und rezykliert wird. Die Wertstofftonne hat deshalb einen minimalen ökologischen Fußabdruck und schafft außerdem noch mehr Anreiz zur Mülltrennung.
Manche schepperten, andere sorgten für Geruchsbelästigungen und vor allem nach Festtagen waren sie immer zu klein: Mülltonnen hatten seit ihrer Existenz ein Imageproblem. Wenigstens die Aufgabenstellung passt: Ihr Inhalt soll möglichst wieder in einen Recycling-Kreislauf gehen und nur notfalls einer energetischen Verwertung zugeführt werden. Die Tonnen selbst erfüllen heute höchste Ansprüche in ihrer Materialqualität. Allerdings ist auch deshalb ihr Recycling-Gehalt sehr gering, obwohl es sogar einen österreichischen Hersteller gibt, der mit Zertifikat-Käufen völlig CO2-neutral produziert.
Die Nachhaltigkeit von Wertstofftonnen ist genau unter die Lupe zu nehmen. Recycling-Gehalte aus Produktionsabfällen oder externen Industrieabfällen stellen keine langfristige Lösung dar. Ebenso die Rückführung von alten Wertstofftonnen, die zwar Post-Consumer–Qualität hätten, aber nur einen kleinen Teil des nötigen Materialstromes abdecken könnten. Bin-up.at beschäftigt sich mit der Auslegung von besonders nachhaltigen Recycling-Wertstofftonnen mit minimalem „Carbon-footprint“ sowie dem Sammeln und Upcycling von post-consumer – Abfällen, die in praktisch allen Regionen Europas zur Verfügung stünden. Dies setzt viel praktisches Know-how über die Wertstofftonnen, Recycling-Kreisläufe, Upcycling-Methoden und eine effiziente Abfall-Sammel-Logistik voraus.
Entsprechend setzt sich auch das Team der Projektpartner unter der Leitung von M2 Consulting GmbH zusammen: Fa. Europlast Kunststoffbehälterindustrie GmbH (Spritzgießer von Wertstofftonnen), Fa. Walter Kunststoffe GmbH (Recycling/Upcycling) und Fa. LAVU GmbH (Abfall-Verwertung und -Logistik). Am Ende soll das erarbeitete Konzept in andere Regionen übertragbar sein und ermöglichen, auch anderswo regionale Kreisläufe zu schließen.
Dieses Projekt wurde aus Mitteln des strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogrammes „Innovatives OÖ 2020“ vom Land OÖ gefördert.
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