16.08.2021
Die LIT Factory des Linz Institute of Technology (LIT) an der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz ist eine vernetzte Lehr-, Lern- und Forschungsfabrik für Smart Polymer Processing und Digitalisierung. Die Gründung und der Aufbau erfolgte auf Basis eines Calls der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und unter Mitfinanzierung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie dem Land Oberösterreich, der Stadt Linz und der Industrie. Die Pilotfabrik und das Open Innovation Center bündeln die Kompetenzen von Wissenschaft und Wirtschaft an einem Ort und schaffen auf 8000 Quadratmeter ein Ökosystem für Innovationen. Die Pilotfabrik ist ab Herbst 2021 im Vollbetrieb und öffnet ihre Tore für interessierte Fachbesucher. Der Blick hinter die Kulissen ist beim LIT Factory Symposium am 12. November 2021 möglich. Für ein interessantes Rahmenprogramm sorgen namhafte Vortragende aus österreichischen Industrieunternehmen. Auch spannende Forschungsergebnisse von Projekten der LIT Factory werden präsentiert.
Ziel der LIT Factory an der JKU ist das Heben der Potenziale durch Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette. Die Schwerpunkte reichen vom Werkstoff bis zur ökologischen Wiederverwertung von Kunststoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Damit wird der visionäre und gesamtheitliche Technologieansatz des Linz Institute of Technology mit dem Schwerpunkt Responsible Technology verfolgt.
Kunststoffe zählen schon heute zu den vielfältigsten Werkstoffen und sind die Quelle von Innovationen für viele Anwendungsbereiche, bei denen Kreislauffähigkeit, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit wichtige Faktoren darstellen und bei Betrachtung von Ökobilanzen entscheidende Vorteile bieten. Mit der Beteiligung am neu gegründeten COMET Zentrum CHASE an der JKU und TU Wien konnten in Kooperation mit der LIT Factory bereits erfolgreich zahlreiche Projekte auf dem Gebiet der Prozessdigitalisierung und dem Recycling von Kunststoffen mit Unternehmenspartnern gestartet werden. Die LIT Factory und die Institute der Kunststofftechnik an der JKU kooperieren auch erfolgreich mit den COMET Zentren Pro2Future, SCCH und Wood K plus.
Der JKU-Campus eignet sich aus mehreren Gründen als Gravitationszentrum für die Umsetzung technologischer Innovationen aus dem Gebiet der Kunststofftechnik. Besonders die fachliche Einbettung der Kunststofftechnik zwischen Polymerchemie, Mechatronik und Informatik mit Schwerpunkten im Bereich Machine Learning sowie dem LIT mit Schwerpunkten bei Cyber Physical Systems sticht hier heraus.
Univ.-Prof. DI Dr. Georg Steinbichler, Leiter der LIT Factory
Im Polymer Processing - der Verarbeitung und Wiederaufbereitung von Kunststoffen – sind mit Digitalisierung und digitaler Transformation weitere technologische Innovationen zur Steigerung der Produktivität, Sicherung der Qualität mittels intelligenter Prozessmodelle, Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle ableitbar. Langfristig soll die LIT Factory ein international sichtbares Flaggschiff für Polymer Processing und Digitalisierung werden.
DI Manfred Hackl, CEO EREMA Group
Der Kunststoffstandort und Oberösterreich engagieren sich für die Etablierung einer Modellregion für Sustainable Plastics Solutions. Zur Zielerreichung der Recyclingvorgaben sind ein Zusammenwirken mit Politik, Unternehmen und die Übersetzung aus der Forschung in die Praxis notwendig. Der Open Innovation Ansatz, die Nutzung fachübergreifender Synergien auf dem Gebiet der Digitalen Transformation in der Kunststofftechnik und Lösungen für die Kreislaufwirtschaft sind am Standort OÖ etablierte Erfolgsrezepte. Innovation durch Kooperation ist ein lange etabliertes und gelebtes Kulturgut, das mit der LIT Factory in den GoLive Betrieb geht.
Ing. Wolfgang Bohmayr, Manager Kunststoff-Cluster
Die Linzer Universität trägt die Interdisziplinarität in ihrer DNA – so können auch gesellschaftliche, soziale, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte in der Forschung abgedeckt werden. Die LIT Factory soll als offene Plattform die Potenziale der digitalen Transformation erforschen, Methoden entwickeln, demonstrieren und lehren. Die Etablierung der LIT Factory an der JKU bietet völlig neue Ansätze visionäre technologische Entwicklungen mit innovativen Strategien und (digitalen) Geschäftsmodellen zu verknüpfen. Ziel der fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit ist es, die Chancen und Herausforderungen zu nutzen, die sich aus innovativen Produktionsprozessen ergeben analysieren.
Im Rahmen des Symposiums am 12. November werden wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert und als Highlight in Live-Vorführungen neue Leichtbau-Fertigungstechnologien, vernetzte Anlagen, smarte Digitalisierung in Verbindung mit der LIT Factory Datenplattform und das Smart Quality Lab für die Wiederverwertung von Kunststoffen gezeigt. Daneben bleibt an diesem Tag ausreichend Zeit um Themenstellungen auch in einer Postersession mit Expert*innen zu diskutieren und neue Kontakte in der Branche zu knüpfen.
Das könnte Sie auch interessieren: