06.12.2016
Knapp 150 Teilnehmer folgten am 1. Dezember 2016 der Einladung des Instituts für Polymer Extrusion und Compounding (ipec) der Johannes Kepler Universität Linz und des Kunststoff-Clusters zur 2. Linzer Polymer Extrusion- und Compoundingtagung (2. LPEC) an der Johannes Kepler Universität in Linz/Oberösterreich.
Neben einem hochkarätigen Programm, das im Zeichen von Industrie 4.0 bzw. der digitalen Transformation stand, ließ sich kaum ein Teilnehmer die zwei gebotenen Highlights entgehen:
Trends und Herausforderungen der Branche und – daraus abgeleitet – die zukünftigen Technologieaufgaben für die Extrusionstechnik im Sinne einer smarten Produktion waren die weiteren Schwerpunkte.
Die Zukunft braucht „smarte“ Kunststofftechniker
In einem Round Table erörterten Experten einleitend den Status quo und die Herausforderungen von Industrie 4.0. So ortete Univ.-Prof. DI Dr. Jürgen Miethlinger zwar derzeit einen Investitionsboom bei den Unternehmen in Richtung Industrie 4.0. Maschinenhersteller böten zwar entsprechende Daten an, so Miethlinger, aber erst 25 % der produzierenden Unternehmen würden diese auch nutzen. Ähnlich DI Michael Heitzinger vom Kunststoff-Recyclinganlagenbauer EREMA: Er sieht im Schlagwort Industrie 4.0 mehr einen politischen Aufruf, die bereits bestehenden Technologien auch tatsächlich anzuwenden. Für DI Sven Wolf von der Leistritz Extrusionstechnik fehlt vielen Unternehmen noch der Mut dazu. Aspekte der Datensicherheit seien für ihn ein Grund dafür.
Einig sind sich die Experten auch darin, dass das Thema Aus- und Weiterbildung im Bereich Industrie 4.0 eine zentrale Herausforderung darstelle. Arbeiten dzt. Informationstechnologen vorwiegend im Büro, werden künftig IT-Arbeitsplätze in der Produktion zu finden sein. Vermehrt notwendig werden Kunststofftechniker sein, die auch mit der Informationstechnologie umgehen können. Ähnlich fasste auch Gitta Klemme vom Technologie-Netzwerks it`s OWL aus Deutschland, das über 20 Innovationsprojekte im Kontext Industrie 4.0 begleitet hat, die Herausforderungen zusammen: Sicherung von Nachhaltigkeit, Auswirkung auf Menschen (z.B.: Ausbildung), Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, Standardisierung und Datensicherheit.
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