Wie Kunststoff nachhaltiger wird

Die FH OÖ forscht an nachhaltigen Kunststoffen
Die FH OÖ forscht an nachhaltigen Kunststoffen © FH OÖ
Gernot Zitzenbacher FH OÖ Campus Wels
Gernot Zitzenbacher ist Professor für Kunststoffverarbeitung im Studiengang Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik sowie Vizedekan für Forschung an der Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften der FH OÖ Campus Wels © FH OÖ
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Dieses Projekt wird aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert.

14.07.2023

Kunststoffprodukte haben einen unterschiedlich langen Lebenszyklus. Sie sind oft heterogen aufgebaut, wodurch das Recycling enorm erschwert wird. Im Projekt „NaKuRe“ forscht ein Team der FH Wels an ihrer nachhaltigen Nutzung.

Konkret befasst sich die Forschungsgruppe der FH OÖ Campus Wels unter der Leitung von Gernot Zitzenbacher mit drei unterschiedlichen Lösungsansätzen, die zur nachhaltigen Nutzung von Kunststoffen und Kunststoffprodukten beitragen.


Modell für gemischten Kunststoffabfall

Das werkstoffliche Kunststoffrecycling erfolgt primär mit extrusionsbasierten Prozessen. Berechnungsmodelle für die Auslegung von Extrudern wurden jedoch für reine Kunststoffe entwickelt.

„In einem Teilbereich des Projektes erforschen wir Modelle für die Auslegung von extrusionsbasierten Recyclingprozessen für gemischte Kunststoffe mit abweichender Schüttgutform und bestimmen Materialmodelle“, erklärt Zitzenbacher.

Recyclinggerechte Barrierelösungen

Ein weiterer Forschungsbereich widmet sich einem recyclinggerechten Ansatz, eine Barrierewirkung zu erreichen. Dabei werden Beschichtungen mit Barrierewirkung für Monofolien entwickelt. Diese mit Plasmaprozessen abgeschiedenen Schichten basieren auf Kohlenstoff oder Silizium und weisen eine Schichtdicke von nur zehn bis 100 Nanometern auf.


Ganzheitliche Betrachtung

Aufgrund ökologischer Überlegungen sowie gesetzlicher Rahmenbedingungen werden neue Produkte und Technologien entwickelt.

„Um die Erfolgswahrscheinlichkeit von neuen Konzepten früh abschätzen zu können, ist es erforderlich, auf angepasste Lifecycle-Assessment-Modelle unter Berücksichtigung einer erweiterten Betrachtung von Standard-Ökobilanzen zuzugreifen. Dies behandeln wir in einem weiteren Forschungsbereich“, sagt Zitzenbacher und ergänzt: „Durch das Zusammenwirken dieser drei Bereiche sollen nachhaltige extrusionsbasierte Recyclingprozesse sowie recyclinggerechte Kunststoffbarrierelösungen ermöglicht werden, die sich durch herausragende Ökobilanzen auszeichnen.“