12.04.2021
Deutschland fiebert einem „Superwahljahr“ inklusive Bundestagswahl entgegen und Unternehmen aus Österreich mischen dabei mit. Erstmals werden im Nachbarland nicht ausschließlich Plakate aus Papier affichiert – ein Teil der überdimensionalen Werbeflächen mit den Konterfeis der Politiker*innen sind aus Kunststoff, der zu 100 Prozent aus Recycling-Material besteht und nach Gebrauch wieder in der Kreislaufwirtschaft landet.
Die höchste Form des Recyclings ist eine Kreislaufführung von Materialien in die immer wieder gleiche Endanwendung. Besonders mit stark bedruckten Kunststoff-Platten war das bis dato undenkbar und es konnten daraus nur geringwertigere Endanwendungen – meist im Spritzguss – gefertigt werden.
„In mehrjähriger Zusammenarbeit von Firmenpartnern und Forschungseinrichtungen in Österreich haben wir nun eine Zero-Waste-Lösung gefunden, die den Endmarkt für bedruckte Plattenprodukte gerade revolutioniert“, freut sich Upcycling-Experte Hannes Meier von M2 Consulting GmbH, die das Projekt seit mehreren Jahren begleitet. Die aus dem Upcycling hervorgehenden Regranulate werden zur erneuten Herstellung von Platten eingesetzt. Die Regranulat-Eigenschaften sind dafür geeignet, dass sie zu 100 Prozent in neuen Platten eingesetzt werden können.
Über die Online-Plattform www.circular-print.eu können Unternehmen Aufträge zur Abholung ihrer Abfälle vergeben und für die Wiederverwendung aufbereiten lassen. Sie stellt nachvollziehbar und transparent den gesamten Warenkreislauf dar: vom Online-Abholauftrag der Abfälle bis zur Auslieferung neuer, bedruckter Endprodukte. Dabei können auch Mengenbilanzen und Bestätigungen für übermittelte Abfallmengen und deren Kreislauf-Verwendung erstellt, Carbon Footprints berechnet oder auch gesamte Lebenszyklusbewertungen durchgeführt werden.
Das Digitalisierungsprojekt (www.circular-print.eu) setzt auf ein Online-System, das alle Stationen und Aufbereitungsstufen von der bedruckten Kunststoffplatte bis zum Regranulat und dem neuen Endprodukt dokumentiert. Ein registriertes Gütezeichen ist die Signatur für abfallfreie Upcycling-Technik mit 100 % Kreislaufwirtschaft für bedruckte Plattenprodukte. Entwickelt hat sich das Gütezeichen aus dem Cluster-Kooperationsprojekt „Ecoprint“ des Kunststoff-Clusters.
Im Interview schildert Hannes Meier von M2 Consulting GmbH die Vorzüge von Circular-Print und hebt die Bedeutung für den Klimaschutz hervor. Aus Sicht des Upcycling-Experten gibt es derzeit keine vergleichbaren Produkte am Markt.
Im Jahr 2020 konnten trotz Coronakrise mehrere hundert Tonnen bedruckter Kunststoff-Plattenwaren diesem Upcycling-Prozess unterzogen werden. Die mehr als 100 Partner stammen mittlerweile aus 8 verschiedenen europäischen Ländern. Unsere Branchenlösung Circular-Print wird weiter stark wachsen und deutlich zur Nachhaltigkeit auf unserem Vorzeige-Recycling-Kontinent beitragen.
100 % Kreislaufführung ist die technisch und ökologisch hochwertigste Form des Recyclings und benötigt auch keinen gelben Sack mehr als Sammel-Zwischenstufe. Das sorgt vor allem in Deutschland für Aufsehen. Circular-Print ist heute die top Recycling-Lösung der gesamten Druckbranche und spart bis zu 80 % CO2 gegenüber herkömmlichen Lösungen ein. Es gibt – aus ökologischer Sicht – keine vergleichbaren Produkte am Markt.
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Wissensaustausch mit Forschungseinrichtungen und Weiterbildung. Der Kunststoff-Cluster ist ein wichtiger Katalysator für die gesamte Branche, weil er tolle Unternehmen vernetzt und immer wieder für neue Impulse sorgt – auch was das Image betrifft.
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